Vor einiger Zeit habe ich mal wieder meinen Antrieb gereinigt und ich sage euch, das ist jedes Mal ein riesiger Schweinekram. Die Kette habe ich bislang mit Kettenöl, vorher lange Zeit mit Kettenfett betrieben. Jeder kennt es. Nach kurzer Zeit ist der gesamte Antrieb durch den Dreck eingesaut und es klebt an allen betroffenen Teilen. Die Kette, sowie alle anderen Bauteile sind dann schwarz und wenn man die Teile anfässt kleben sie und hinterlassen direkt klebrige und ölige Abdrücke. Die Reinigung betrifft dann direkt mehrere Teile und der Aufwand hat mich zumindest bei 2 Rädern mehr als 40 Minuten gekostet. An Regentagen wurde es dann schnell zu einer knirschenden lauten und unangenehmen Angelegenheit.
Der indirekte Tipp zum Wechsel
Aufmerksam auf Kettenwachs bin ich über „Nor„, einem User dem ich auf Twitter folge, geworden. Dieser hat Twitterposts abgesetzt, in denen er anfing die Kette und Co. zu zeigen. Da ich bereits mehrere Jahre dem Account folge, ihn auch schon 1-2 Mal auf der Straße angetroffen habe weiß ich, dass er sehr viel fährt und dadurch die Erfahrung vorhanden ist.
Erste Anwendung
Nachdem ich erfragt habe welches Wachs genau verwendet wird (In diesem Fall Squirt Lube), habe ich es sogleich bestellt und recherchiert wie die Anwendung durchgeführt wird. Vom Hersteller habe ich wie folgt die Infos bekommen:
- Kette und betroffene Bauteile vor der Behandlung gründlich reinigen und entfetten
- Kette trocknen lassen
- Kette mit dem Kettenwachs behandeln
- 5 Minuten warten
- Im Anschluss nochmals mit Kettenwachs behandeln
- NICHT wie bei Kettenöl im Anschluss abwischen
- Bei Bedarf nachbehandeln. Rennradkette: Überflüssiges Wachs abputzen. MTB Kette : trocknen lassen-nicht abputzen.
Die Anwendung habe ich auf einer Kette mit 2700 km Laufleistung durchgeführt. Vorher habe ich den gesamten Antrieb gereinigt. Bei der ersten Testfahrt ist mir sogleich aufgefallen, dass die Kette leiser ist als eine frisch eingeölte Kette. Die erste Testfahrt verliet bei 12 Grad ohne Regen und trockener Untergrund.
Erste Regenfahrt ließ nicht lange auf sich warten
Eine Woche nach Erstbehandlung kam es, dass die Kette stark beansprucht wurde. Regen, Sand und Schlamm sind auf meiner Route Alltag. Die Hamburger Radinfrastruktur ist leider sehr Marode und teils komplett unbrauchbar.
Nach jeder Regenfahrt habe ich die Kette geprüft und einmal mit einem einfachen Tuch trocken gewischt. Tatsächlich war sie jedes Mal sauber. Es war kein Knirschen zu vernehmen. Erst beim zweiten Regentag habe ich nach dem Abtrocknen die Kette einmal mit dem Wachs behandelt wie ich es auch mit Kettenöl gemacht hätte.
- Mit trockenem Tuch die nasse Kette einmal trocken wischen
- Wachs neu auftragen
- NICHT wie bei Kettenöl im Anschluss abwischen
Da meine Kette schon durch die Messlehre fiel habe ich entschieden die Kette und den Antrieb frisch zu tauschen und mit einem komplett neuen Antrieb inkl. Schaltrollen des Schaltwerks den Test und die Dokumentation durchzuführen. So werde ich nun jeden Tag die gefahrenen Kilometer und Wetterbedingungen, sowie das Verhalten der Kette dokumentieren und berichten, ob das Kettenwachs tatsächlich das hält, was es verspricht.
- Weniger Reinigungsaufwand
- Ruhigere Kette
- Längere Laufleistung als mit Kettenöl durch geringeren Verschleiß
Ich bin gespannt und werde berichten.